Finnische Sauna oder Bio-Sauna – die Unterschiede einfach erklärt

Kaum eine andere Wellnessanwendung ist so populär wie die Sauna. In heimeliger Kiefern- oder Fichtenoptik entspannen und dabei auch noch etwas für die Gesundheit tun – die Hitzekammer macht’s möglich. Und wer hat’s erfunden? Die Finnen waren es, welche die klassische Saunavariante ins Leben gerufen haben. Mittlerweile gehört die Saunakabine in Finnland zum Lebensgefühl einfach dazu. Auch hierzulande entdecken immer mehr Menschen die Sauna für sich. Doch Anfänger in Sachen Schwitzbad sind sich oft unsicher: Welche Saunamethode ist überhaupt die richtige für mich?

Der Sauna-Klassiker: finnische Sauna
Am weitesten verbreitet ist die Finnen-Sauna, der zahlreiche Gesundheitsvorteile zugeschrieben werden. Der Klassiker unter den Saunen regt den Körper dank eines thermischen Wechsels an. Hierbei wird der Raum zunächst mithilfe von Heißluft erwärmt. Im Anschluss wird die zuvor angewärmte Luft wieder abgekühlt, dies ist durch eine Zufuhr von kalter Außenluft und Kaltwasser möglich. Typisch für die finnische Sauna ist das Temperaturgefälle. So ist es auf den unteren Bänken noch angenehm warm, mit Ansteigen der Treppenstufen erhöht sich auch die Temperatur; unter der Decke kann sie bis zu 105 Grad betragen. Nur erfahrene Saunagänger sollten hier Platz nehmen. Eine weitere Besonderheit liegt in der niedrigen Luftfeuchtigkeit, die auf einem konstanten Niveau gehalten wird. Um diese gezielt ansteigen zu lassen, wird der Aufguss eingesetzt, oft ein Spektakel für sich. Hierbei wird mithilfe einer Holzkelle Wasser über den heißen Stein gegossen. Der sich bildende Wasserdampf feuchtet die Luft merklich an. Um das Saunaerlebnis noch weiter aufzuwerten, bieten sich verschiedenste Aufgussarten an; bei einem Salzaufguss etwa wird der Körper mit einer groben Salzmischung eingerieben, ähnlich funktioniert der Honigaufguss. Nur wird bei diesem der dickflüssige Saft verwendet. Noch ganzheitlicher wird es mit der Aromatherapie, wenn die Saunakabine herrlich nach Fichte oder Kiefernnadeln duftet.

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Zitronenöl als Erkältungsvorbeugung // Bild: Pixabay (CC0)

Gesundheitsbewusste und Saunaprofis profitieren von der Finnensauna
Wer sie regelmäßig aufsucht, kann vielfältige Vorteile für sich nutzen. Die Sauna soll Erkältungen vorbeugen, den Kreislauf stärken und das Immunsystem anregen. Außerdem sind blutdrucksenkende und stoffwechselanregende Wirkungen belegt. Des Weiteren wird die Muskulatur entspannt; sogar kosmetische Effekte werden der Schwitzkammer nachgesagt. Regelmäßige Aufenthalte in der Sauna sind aber nicht nur positiv für die eigene Gesundheit, sondern steigern auch das Wohlbefinden merklich.

Bio-Sauna: niedrigere Temperatur zum Eingewöhnen
Die schonende Variante der finnischen Sauna wird auch als Saunarium bezeichnet, gebräuchlicher ist jedoch der Name Biosauna. Sie ist vor allem für Sauna-Anfänger hervorragend geeignet, da hier nicht die gewohnt hohen Temperaturen herrschen. Die Durchschnittstemperatur liegt hier bei angenehmen 45 bis 60 Grad. Hinzu kommt, dass in der Biosauna keine Aufgüsse üblich sind. Für ein harmonisches Raumklima sorgt Infrarotstrahlung. Außerdem gibt es kein Temperaturgefälle, in der Biosauna ist es auf allen Bänken gleichermaßen warm. Im Gegensatz zur finnischen Sauna ist hier jedoch die Luftfeuchtigkeit deutlich höher. Um den Wohlfühleffekt noch weiter zu steigern, können unterschiedlichste Wellnessanwendungen zum Einsatz kommen. Beliebt ist beispielsweise die Aromatherapie, hierbei werden ätherische Öle verdampft. Je nach ausgewähltem Öl kann der Entspannungseffekt verstärkt oder der Stresslevel abgesenkt werden, auch bei der späteren Ruhepause können die Heilpflanzen unterstützend wirken. Daneben kommen mitunter Farbleuchten zum Einsatz, die mithilfe unterschiedlicher Lichtspektren positiv auf Körper und Geist wirken. Auch das Abspielen von meditativen Klängen ist in der Biosauna möglich.

Bio-Sauna ideal für ältere und gesundheitlich beeinträchtigte Menschen
Die Vorzüge der Biosauna liegen auf der Hand: Sauna-Unerfahrene können ihren Körper schrittweise an hohe Temperaturen gewöhnen. Eine Aufenthaltsdauer von bis zu einer halben Stunde ist in der Biosauna keine Seltenheit. Außerdem: Ist Sauna überhaupt etwas für mich oder passt eine andere Wellnessanwendung besser zu meinen Bedürfnissen? Von der Biosauna profitieren besonders ältere sowie gesundheitlich angeschlagene Menschen. All jene, die Probleme mit dem Kreislauf oder dem Blutdruck haben, sind hier ebenso gut aufgehoben wie Senioren oder Familien mit kleinen Kindern.